Auf diese Frage kann es eine recht einfache und banal klingende Antwort geben: weil ich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehe!
Wir gehen im Coaching davon aus, dass jeder seine Lösung bereits in sich trägt, aber es fehlt der Impuls und der neutrale Blick von außen, um die Lösung auch erkennen zu können. Die Aufgabe eines Coaches ist es durch Fragen oder andere Coaching Tools diese Lösungen, die in Ihnen schlummern, ans Licht zu befördern.
Eine Führungskraft kam zu mir. Er sollte eine internationale Veranstaltung ausrichten. Die Teilnehmer waren Vorstände, Entscheidungsträger und Führungskräfte – kurz: alles was Rang und Namen hat! Nervosität war also angesagt und vorprogrammiert. Dennoch musste es perfekt laufen!
An Erfahrung mangelte es meinem Klienten nicht, dennoch fühlte er so etwas wie eine Ohnmacht, die ihn lähmte! Etwas, das er in ihrer Karriere noch nie erlebt hatte.
Wir starteten mit der ersten Einheit. Ich stellte Fragen, er antwortete. So bauten wir das Puzzle zusammen, bis er ein klares Bild vom großen Ganzen hatte! Und ja: die Antworten und Ideen kamen von ihm, aber allein konnte er es nicht zusammen bringen.
Die Lösung trägt jeder in sich
Ein Grundsatz im Coaching! Man geht davon aus, dass der Kunde die Antworten bereits in sich trägt und durch die Interventionen des Coaches ans Licht gelangen. Und dann gilt es dran bleiben als Coach! Unterstützen, Hilfestellungen geben und die Umsetzung voran treiben. All das funktioniert allerdings nur, wenn der Kunde auch bereit ist zu arbeiten. Kunden die glauben, sie bräuchten dem Coach die Probleme nur zu schildern und dieser löst sie dann, sind nicht an der richtigen Stelle!
Aber wenn ich die Lösung in mir trage, kann ich mir das Geld für einen Coach dann nicht sparen? Nein! Denn obwohl alles Besprochene in einem selbst liegt, sieht man das Naheliegende oft nicht. Die Sicht von außen fehlt.
Vor vielen Jahren war ich mit einem riesigen Problem unterwegs zu meinem Coach. Ja, sie lesen richtig, auch Coaches brauchen ab und zu einen Coach. Ich fuhr 180 Kilometer hin, wir redeten zwei Stunden und ich fuhr 180 Kilometer wieder zurück. Am Chiemsee blieb ich stehen. Ich hatte jetzt Antworten – und trotzdem fragte eine leise Stimme, warum ich da nicht selbst draufgekommen bin. So viel Zeit und Geld, hätte ich mir das nicht sparen können? Nein, hätte ich nicht!
Wer kommt ins Coaching?
Ich begleite oft Führungskräfte bei der Übernahme von Führungsverantwortung und etablierte Führungskräfte und Manager in herausfordernden Situationen. Bei neuen Führungskräften geht es meist um die Positionierung als Führungskraft und um das Thema weg vom Kollegen, hin zur Führungskraft. Theorien zur Führung gibt es genug zu lesen um inhaltlich gerüstet zu sein. Coaching dient dazu dieses Wissen gemeinsam mit vorhandenen Kompetenzen umzusetzen. Bei Führungskräften, die schon länger in dieser Position sind, gehen die Themen weit auseinander. Von Konflikten bis hin zur Übernahme von neuen Verantwortlichkeiten, aber auch große Veränderungsprozesse im Unternehmen können auch für „gestandene“ Führungskräfte eine große Herausforderung sein – und genau diese Herausforderung bearbeiten wir im Coaching!
Kommentare