Mitarbeiter fördern und entwicklen gewinnt für Unternehmen immer mehr an Bedeutung. Wissen muss ständig erneuert und vergrößert werden und die aktuelle und zukünftige Situation am Arbeitsmarkt erfordert von den Unternehmern – auch im Hinblick auf den nach wie vor anhaltenden Fachkräftemangel – eine ständige Weiterentwicklung Ihrer Mitarbeiter.

In Anlehnung an Becker (2005) umfasst die Personalentwicklung (PE) das Aufeinanderabstimmen von Bildung, Förderung und Organisationsentwicklung auf Basis der individuellen Unternehmensbedürfnisse sowie das Ableiten geeigneter Maßnahmen und Strategien, die eine Qualifizierung von Humanressourcen zum Ziel haben.

Die Entwicklung erfolgreicher Personalentwicklungsmaßnahmen verlangt die Berücksichtigung mehrerer Aspekte: Ableitung der Entwicklungsziele von den Unternehmenszielen, Herstellung eines Bezugs zur Organisationsentwicklung und Abstimmung der Maßnahmen auf die verschiedenen Anspruchsgruppen des Unternehmens (bspw. Berufseinsteiger, Fachkräfte, High-Potentials).

Personalentwicklung ist für Unternehmen somit kein Selbstzweck, sondern Mittel zu Erreichung und Sicherung der strategischen Unternehmensziele. Doche es gibt noch eine Reihe weitere Ziele, die damit verfolgt werden können. Diese können auf Ebene des Unternehmens aus Sicht der Mitarbeiter und auf gesellschaftspolitischer Ebene betrachtet werden.

Erfolgreiche Personalentwicklung leistet einen erheblichen Beitrag zur Veränderungs- und Anpassungsfähigkeit einer Unternehmung und kann somit auch als ein strategischer Erfolgsfaktor verstanden werden. Darüber hinaus unterstützt eine zielgerichtete Personalentwicklung auch die langfristige Bindung von Mitarbeitern, indem Sie die  Motivation, Zufriedenheit  und somit die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter steigert. Eine erhöhte Mitarbeiterbindung wirkt sich wiederum positiv auf den Unternehmenserfolg aus, da so Wissen und Können im Unternehmen gesichert wird, Fluktuationskosten und Krankenstände reduziert sowie die Produktivität erhöht wird.

In großen Unternehmen ist PE ganz selbstverständlich in der Human Resources Abteilung angesiedelt. Doch wie sieht es in Klein- und Mittelbetrieben aus? Dort wo es keine eigene Personalabteilung gibt? Oder diese höchstens mit der Lohnverrechnung vertraut ist?

Ich denke im Hinblick auf die Situation am Arbeitsmarkt, können auch kleine Unternehmen nicht auf Personalentwicklung verzichten. Das muss nicht immer ein riesiger, kostenintensiver Prozess sein – oft reicht schon eine Sicht von Außen und der Unternehmer erstellt seinen Prozess selbst. Ganz situativ nach seinen Bedürfnissen und auf sein Unternehmen abgestimmt. Regelmäßige Supervision helfen, das Ziel im Auge zu behalten und immer wieder zu justieren. So können auch in kleineren Unternehmen bzw. Familienunternehmen Personalentwicklungsmaßnahmen gesetzt werden, ohne dass man eine fertige 08/15 Beratung zukauft, die ohnehin nur in der Schublade verschwindet. Denn wer ein einmaliges PE Konzept haben will, der sollte das Geld besser sparen. PE ist eine Daueraufgabe über den gesamten Lebenszyklus eines Unternehmens.